Die Wahlordnung für die Kölner Seniorenvertretung sieht eine begrüßenswerte Besonderheit vor: In Köln können sich Seniorinnen und Senioren nicht durch Wählen an der Wahl zu Seniorenvertretung beteiligen, sich können sogar selbst kandidieren. Gibt es in einem Wahlbezirk mindestens zwei ausländische Kandidatinnen bzw. Kandidaten, dann gilt einer von diesen (unabhängig von der Stimmenzahl) als gewählt. Es besteht also eine realistische Möglichkeit dafür, dass die 35.000 zurzeit (2021) in Köln lebenden ausländischen Einwohner Kölns im Seniorenalter über gewählte Repräsentanten für ihre speziellen Interessen eintreten können. Leider wird diese Chance von unseren ausländischen Mitbürgern kaum genutzt. Dafür dürfte wesentlich verantwortlich sein, dass auf die entsprechende Möglichkeiten öffentlich viel zu wenig und auch nicht in einer adressatengerechten Weise informiert wird. Vor diesem Hintergrund habe ich mich bereits in einem “offenen Brief” an die Kölner Oberbürgermeisterin gewandt, auf entsprechende Mängel hingewiesen und um Abhilfe gebeten. Über den Beigeordneten Dr. Harald Rau ließ mir die Oberbürgermeisterin mitteilen, dass man künftig auf zahlreiche meiner Hinweise eingehen werde. Den “offenen Brief” habe ich auch der Kölner Presse zur Kenntnis gegeben (hier leider ohne Erfolg). Als Mitglied des Beirats von KölnerLeben habe ich mich für eine häufigere Berichterstattung über die Situation ausländischer Senioren*innen ausgesprochen und im Sozialausschuss nach der Situation von Flüchtlingen im Seniorenalter angefragt.
Künftig habe ich im Hinblick auf unsere ausländischen Mitbürger folgendes vor:
- Information auf der Website der Mülheimer Seniorenvertretung über die Rechte ausländischer Seniorinnen und Senioren im Rahmen der Kölner Seniorenvertretung
- Weiteres Einwirken auf die Stadt Köln dahingehend, dass ausländische Seniorinnen und Senioren gezielter und adressengerechter und nicht nur über das Internetportal www.stadt-koeln.de über ihre Beteiligungsrechte am Stadtleben informiert werden
- Entsprechendes Einwirken auch auf die Kölner Medien
- In Zusammenarbeit mit der Online-Redaktion der Stadt Köln Verbesserung der sog. Nutzerfreundlichkeit im Hinblick auf ausländische Mitbürger im Seniorenalter
- Kontaktpflege zu Organisationen (Verbände, Vereine), die für Interessen ausländischer Senioren eintreten, um Anliegen ausländischer Senioren in die Kölner Politik und Verwaltung einbringen zu können
- Unterstützung von SeniorenNetzwerken bei der Integration ausländischer Senioren in die Programme der SeniorenNetzwerke
- Bewerben von kultursensibler Pflege
- Förderung von kultursensibler Pflege in den Kölner Senioren- und Pflegeeinrichtungen sowie Krankenhäusern
- Eintreten für die Interessen von in Köln lebenden Flüchtlingen im Seniorenalter
- Überprüfen, ob Beiträge des Stadtmagazins KölnerLeben auch in andere Sprachen übersetzt werden können