Verbesserung der Pflegebedingungen

Es ist kein Geheimnis, dass es in Köln zu wenig Pflegeplätze in Heimen gibt und dass sich diese Situation auch noch zuspitzen wird. Es kommt hinzu, dass die häusliche Pflege für viele Familien unbezahlbar wird, weil ausländische Pflegekräfte aufgrund eines gerichtlichen Urteils auch für ihre Bereitschaftszeiten bezahlt werden müssen. Es sind also nicht nur neue Konzepte gefragt, sondern es müssen mehr Pflegeeinrichtungen geschaffen werden. In meiner zurückliegenden Amtsperiode war ich als sachkundiger Einwohner im Sozialausschuss wiederholt mit dem Thema Pflege befasst. Unter anderem durfte ich einen Beschluss der Seniorenvertretung in den Sozialausschuss einbringen, bei dem die Stadt Köln aufgefordert wird, ein Telefon zur Vermittlung von Kurzzeitpflegeplätzen einzurichten. Im Sozialausschuss und auf einer Fachtagung engagierte ich mich für vorbeugende Maßnahmen bei “Gewalt in der ambulanten Pflege”. Ebenfalls auf einer Fachtagung, diesmal zu dem von mir angeregten Thema “Mit Biss ins Alter”, sprach ich mich für eine bessere zahnmedizinische Versorgung im Alter aus (insbesondere in Pflegeheimen). Mein Versuch, die Kölner Verwaltung zu Maßnahmen in dieser Richtung zu verpflichten, scheiterte leider. Auch regte ich im Sozialausschuss an, Kölner Schulen dazu zu bewegen, ihre Schüler*innen für den Pflegeberuf zu interessieren. Privat habe ich eigene Pflegeerfahrungen und kenne dadurch die Belastungen Pflegender und die Vielfalt der Formalia, die es zu bewältigen gilt. In der letzten Tätigkeitsperiode habe ich einen Themenleitfaden für die Besuche in den Senioren- und Pflegeheimen des Stadtbezirks erstellt.

In Sachen Pflege möchte ich mich dafür einsetzen,

  • dass mehr neue Pflegeeinrichtungen in Köln, insbesondere auch im Stadtbezirk Mülheim zugelassen und gebaut werden. Dafür bedarf es innovativer Konzepte, durch die sich Anleger zu einer entsprechenden Investition bewegen lassen
  • dass Pflegekräfte besser bezahlt werden
  • dass pflegende Familienangehörige mehr Unterstützung (auch Wertschätzung!) erfahren
  • dass noch mehr Selbsthilfegruppen für Pflegende sowie Pflegekurse für Angehörigen angeboten werden (insbesondere auch im Hinblick auf Demenzkranke)
  • dass Unterstützungsangebote für Pflegende besser bekannt werden (z.B. Seniorenberatung)
  • dass Schulen Kölner Schulen Angebote machen, durch bei Schüler*innen Interesse am Fach Pflege geweckt wird
  • dass eine ausreichend gute zahnmedizinische Versorgung in Kölner Pflegeheimen gewährleistet wird
  • dass die Stadt Köln auf Ihrer Website eine Rubrik “Pflege” einführt
  • dass die Stadt Köln Hilfen für Senioren*innen anbietet, die durch Gewalt in der ambulanten Pflege betroffen sind
  • dass wir Kölner uns durch erfolgreiche Pflegemodelle in anderen Ländern anregen lassen
  • dass der Podkast von KölnerLeben häufiger über Pflegethemen berichtet
  • dass die Kontaktpflege und Zusammenarbeit zwischen der Mülheimer Seniorenvertretung und den Senioren- und Pflegeheimen im Stadtbezirk 9 intensiviert werden
  • dass in Senioren- und Pflegeheimen regelmäßig, leicht zugänglich und möglichst kostenlos Seh-, Hör-, Geruchs- und Geschmackstests in Senioren- und Pflegeheimen angeboten werden
  • dass in Senioren- und Pflegeheimen ausreichend für Vorsorgeregelungen geworben wird (zugleich Klärung des Umgangs mit Datenschutzbestimmungen gegenüber Angehörigen im Falle eines Todes)
  • dass eine ausreichende Arzneimittelsicherheit (Risiko: “Multimedikation”) in Pflegeheimen gewährleistet ist
  • dass beim Wegfall von “Tagespflege” in Pandemiezeiten Ansprüche gegenüber der Pflegeversicherung flexibel in neue Leistungen übergeführt werden können (z.B. einer “mobilen Tagespflege”, die im häuslichen Bereich durchgeführt wird
  • dass in Pandemien niemand mehr alleine sterben muss